Jahresrückblick 2023 der Kirchgemeinde Zweisimmen

(verfasst von Elisabeth Aebischer)

Nebst den Gottesdiensten am Sonntag in der Kirche wurde jeweils am Donnerstag das Wochengebet gefeiert mit einer Lesung, Gebet, Fürbitte und Liedern. In der Advents- und Passionszeit fanden zusätzliche Abendandachten statt.

«Die Kirche kommt zu Ihnen». Im Winter wurden Gottesdienste in den Bäuerten abgehalten.

Suppensonntag: Beeindruckender ökumenischer Gottesdienst mit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung in der katholischen Kirche.

Der Siebenbürgen-Sonntag mit dem Austausch mit unserer Partnergemeinde sei erwähnt. Die Kirche zierte die hellblaue Szeklerfahne und der geschnitzte Holzpfahl, beides Geschenke von Bodok.

In der Sonntagschule hörten die Kinder biblische Geschichten, erzählt von den beiden Leiterinnen Andrea Schläppi und Karin Müller, sangen und bastelten. Sie haben für die letzte Weihnacht das eindrückliche Krippenspiel «Die Kinder von Bethlehem» einstudiert.

Krippenspiel der Sonntagsschule

In der Kirchliche Unterweisung (KUW) mit Katechetin Gertrud Gobeli und Andrea Schläppi haben die Zweitklässler biblische Geschichten gehört, gespielt, gesungen, das Wasser erforscht und die Bedeutung der Taufe kennengelernt. Die Drittklässler haben sich mit dem Abendmahl beschäftigt, selber Brot gebacken und im Abendmahls-Gottesdienst mitgewirkt mit der Darstellung des Gleichnisses vom verlorenen Sohn. Die Viertklässler lernten das Kirchenjahr kennen. Sie gestalteten ein «wachsendes» Adventsfenster (laufend komplettiert). Die Fünftklässler erhielten eine eigene Bibel und lernten, mit ihr umzugehen. Die Sechstklässler beschäftigten sich mit dem Heiligen Christophorus an unserer Kirchenwand beim Eingang. Sie besuchten die Beatushöhlen am Thunersee. (Die Legende sagt, dass der Heilige Beatus das Christentum in unsere Gegend gebracht hat). Zum Schulanfang bastelten sie allen Schülern einen Glücksbringer-Anhänger für einen guten Schulstart.

Abendmahlsgottesdienst der KUW3-Klasse.

Im Januar wurde die eindrückliche Allianzgebetswoche mit dem gemeinsamen Abschlussgottesdienst in der Kirche Zweisimmen abgehalten.

Die Liturgie des weltweit gefeierten Weltgebetstags wurde im 2023 von Frauen aus Taiwan vorgegeben. Dies Veranstaltung fand in der katholischen Kirche Zweisimmen statt.

Pfarrer Stefan Lobsiger hatte die Pfarrhauslounge für eine offene Teestube geöffnet. Diese ungezwungenen Begegnungen haben zu vielen guten und tiefgründigen Gesprächen Gelegenheit gegeben. Sehr oft luden Stefan und seine Partnerin Ursula spontan nach einem Gottesdienst oder sonst auf die Pfarrhauslaube ein.

Am Palmsonntag wurde mit den vor 50 Jahren Konfirmierten «die goldene Konfirmation» auf eine unkonventionelle volkstümliche Art gefeiert. Pfr. Lobsiger predigte über die Chance des Neuanfangs, Psalm 8.

Für den 2. Juni organisierten die katholische und reformierte Kirche gemeinsam die «Lange Nacht der Kirchen». Das ökumenische Fest bot ein abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt mit Hip-Hop-Gottesdienst, Kurzpredigt und spirituellem Abschluss.

Im Juni fanden die Konfirmationen mit Pfarrerin Linda Grüter statt. Passend zum Thema der ersten Gruppe «Leben auf der Baustelle» begann Linda Grüter den Gottesdienst mit den Worten: «Vergiss es nie, Gott hat dich erwählt, einen Tempel zu bauen». Abschliessend bemerkte sie: «Alle können an dieser Baustelle mitschaffen, mit ihrem ganz persönlichen Werkzeugkasten».

Die zweite Gruppe wählte das Thema «Ds Läbe als Himelgüegeli» (Das Leben als Marienkäfer). Die Konfirmanden formulierten ihr persönliches Glaubensbekenntnis und ihre Fürbitte. Linda Grüter wünschte ihnen immer einen guten Landeplatz.

Pfarrer Stefan Lobsiger ermöglichte den Interessierten einige Ausflüge. Einmal wurde eine Schifffahrt gemacht. Am Auffahrtstag ging es zum berühmten Schloss Greyerz, ein weiteres Mal ins bekannte Restaurant Kemmeribodenbad und zum Würzbrunnenkirchlein, welches durch Verfilmungen von Erzählungen von Jeremias Gotthelf bekannt geworden ist. Zu guter Letzt wurde eine Tagesfahrt ins Strandhotel Iseltwald am schönen Brienzersee unternommen. Dort trug Bartlome Sumi ein selber verfasstes Gedicht vor. Die Bodok-Besucher haben Bartlome und seine Familie als Gastgeber im 2018 auf der Alp Hinterer Schwarzensee kennengelernt.

Tagesfahrt ins Strandhotel Iseltwald am schönen Brienzersee.

Einige Höhepunkte des Kirchenjahres: Der Sonntagsschulausflug, die Abschlussreise des Känguru-Treffs (Mütter mit kleinen Kindern), das Kinderwochenende anfangs November unter dem Thema «David gegen Goliath» und die Kirchgemeinderatsreise ins Emmental auf den Spuren von Jeremias Gotthelf, (mit richtigem Namen Albert Bitzius) des bekannten Pfarrers und Volksdichters.

Abschlussreise des Känguru-Treffs zur Alpenruhe in Saanen.

Ein eindrücklicher Berggottesdienst fand auf der Alp Fromatt mit steiler Zufahrt statt. Vor einer eindrücklichen Bergkulisse predigte Pfarrerin Linda Grüter über den Text «Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt». Eine Bläsergruppe der Musikgesellschaft bereicherte den Gottesdienst.

Immer wieder wurden eindrückliche Gesprächsabende mit unterschiedlichen Themen angeboten: «Hinter den Kulissen der Bundesverwaltung», «Mut zum Leben», «Der Bestatter erzählt aus seiner Arbeit», «Der unbekannte Bekannte, ein Gemeindeglied stellt sich vor», «In der manuellen Therapie spüren die Finger mehr als das Auge sieht»; der erblindete Korbflechter und Masseur erzählt.

Urs Rohrbach mit Ursula Kaufmann (links) und Stefan Lobsiger (rechts).

Viele schöne Veranstaltungen für die älteren Gemeindeglieder mit interessanten Darbietungen und einem anschliessenden Zvieri fanden jeweils im Gemeindesaal statt.

Nach 5 Jahren sehr engagiertem Wirken in Zweisimmen gab Pfarrerin Linda Grüter ihre Kündigung bekannt. Sie übernahm bei ihrem Stellenantritt mit grossem Respekt gleich die Kirchliche Unterweisung 7.–9. Klasse und auch das Konfirmanden-Lager. Die «Schlitzohren» (Schlingel) wuchsen ihr sofort ans Herz. Sie hat eine besondere Begabung, mit den Jugendlichen umzugehen. Mit vielen guten Erinnerungen an Zweisimmen zog sie weiter nach Worb, in der Nähe von Bern. Anlässlich ihrer Verabschiedung nannte sie Zweisimmen einen wundervollen Lehrplatz und verabschiedete sich mit den Worten: «Ihr seid mir definitiv ans Herz gewachsen, behüt euch Gott». Familie Schmid mit ihren 4 Buben im Kühermutz (Kühertracht) bereicherte den Gottesdienst.

In drei Vorträgen gab der ehemalige Zweisimmner Pfarrer Bernhard Rothen Einblick ins tiefsinnige Leben und Werk des bekannten Berner Troubadours Mani Matter.

Im Kirchgemeinderat gab es personelle Wechsel. Die langjährige Präsidentin Helen Eymann wurde verabschiedet. Mit den zwei neuen kompetenten Co-Präsidenten Adrian Schmocker und Kerstin Kopp und den engagierten Mitgliedern ist der Rat gerüstet für die vielen künftigen Aufgaben.

Schon im April 2023 hatte Pfarrer Stefan Lobsiger seine Demission bekannt gegeben. Er lässt sich frühpensionieren, um seinem Hobby als Chauffeur nachgehen zu können nach 32 Jahren Pfarrdienst. Die Kirchgemeinde bedauert diesen Umstand sehr, haben sich doch Stefan und seine Partnerin Ursula Kaufmann sehr gut in Zweisimmen eingelebt. Stefan wurde mit seiner zugänglichen Art und seinen tiefsinnigen Predigten sehr geschätzt. Ursula hat Stefan bei seiner Arbeit sehr unterstützt. In wunderschöner Erinnerung sind die vielen musikalischen Einlagen von Stefan mit dem Horn, dem Alphorn oder mit der Klarinette, allein, im Klarinettenduett mit Ursula oder mit dem Trio Zaargo. Stefan versieht seinen Dienst noch bis zum Bettag 2024 (15. September) in Zweisimmen. Er wird mit auf die Siebenbürgenreise kommen.

Das Kirchenjahr wurde abgeschlossen mit einem ausserordentlich schönen Sylvester-Gottesdient mit Klarinettenklängen, Orgelkonzertbeiträgen mit einem Männer- und einem Frauensolo.